Kirche
Die evangelische Kirche wurde im Jahr 1832 erbaut und gehört zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Burgholz.


In Burgholz führen alle Straßen und Gassen bergauf und enden irgendwann an der vom Friedhof umgebenen Kirche. Der Eingang wird von zwei beschnittenen Linden flankiert, Hausbäume, wie wir sie manchmal noch auf Bauernhöfen sehen können, zum Schutz des Gebäudes dicht vor die Tür gepflanzt. Darüber erhebt sich der zweistufige Dachreiter. Ein Sandsteinquader an der Südwand zeigt das Baujahr an: 1832, das Todesjahr des Dichterfürsten Goethe. Mehr als fünf Jahrzehnte davor, 1775, hatte eine Brandkatastrophe fast das ganze Dorf vernichtet.
Die Vorgängerkirche, eine kleine, alte Kapelle, hatte unterhalb der jetzigen Kirche gestanden, an der Stelle der 1883 erbauten ehemaligen Schule.
Der Neubau von 1832 wurde als klassizistische Saalkirche mit nahezu quadratischem Grundriss verwirklicht. Wie in der profanen Architektur hatte sich auch im Kirchenbau klassische Schlichtheit durchgesetzt. Seit der Aufklärung sollte die Vernunft das Handeln des Menschen bestimmen. Man verfolgte keine "Hexen" mehr, aber aus den Gotteshäusern waren nun die bäuerlichen Bilder aus dem Leben Jesu und die naiv-fröhlichen Engel verbannt. Wenn wir die Kirche in Burgholz betreten, so weht uns etwas von der Klarheit und Helligkeit, aber auch der Kühle dieser Vernunft an. Das ist immer noch eine Predigt- und Gemeindekirche, doch ohne Schmuck ganz auf ihre Funktion, die Verkündigung durch die Predigt, konzentriert. Die Einrichtung ist in Blau und Hellgrau gehalten, mit Dunkelrot abgesetzt. Auf der dreiseitig umlaufenden Empore und dem
dreigeteilten Gestühl finden mindestens 200 Menschen Platz. Kanzel und Altar sind gleichwertig, sie stehen in einer Achse hintereinander.